Wirtschaftliche Perspektive des Pumpspeicherkraftwerks Versetz

Noch immer halten die mittlerweile bereits über zwei Jahrzehnte andauernden Planungen zum Ausbau des Speicherkraftwerks Kaunertal an einem Pumpspeicherkraftwerk mit der Möglichkeit für eine sehr lange Speicherdauer fest. Aus energiewirtschaftlicher Sicht ist ein Pumpspeicherkraftwerk mit einer dem Speicher Platzertal vergleichbaren Speicherdauer von über 150 Stunden jedoch weder betrieblich sinnvoll noch energiewirtschaftlich notwendig.

Die Ergebnisse der für den WWF Österreich durchgeführten Studie zeigen, dass das Pumpspeicherkraftwerk Versetz als das aktuell mit Abstand teuerste Pumpspeicherprojekt in Österreich nicht zwangsläufig die wirtschaftlichste Option für den Speicherausbau in Tirol darstellt. Die erwarteten Erlöspotenziale sind begrenzt, während die Investitionskosten im Vergleich zu alternativen Pumpspeicherstandorten wie Kühtai 3 oder Batteriespeichern erheblich höher liegen. Speicher mit kürzeren Speicherdauern erweisen sich als effizienter, da der wirtschaftliche Mehrwert zusätzlicher Speicherkapazität über 20 Stunden hinaus stark abnimmt. Zudem stehen durch die rasante technologische Entwicklung von Batteriespeichern neue, wirtschaftlich und energiewirtschaftlich sinnvolle technologische Alternativen zur Verfügung, die mittlerweile den globalen Markt für Energiespeicher dominieren.

Eine umfassende und vor allem unabhängige Neubewertung von Alternativen zum Pumpspeicherkraftwerk Versetz mit dem Speicher Platzertal ist daher nicht nur ratsam, sondern notwendig, um einen nachhaltigen und wirtschaftlich tragfähigen Ausbau der Speicherkapazitäten in Tirol sicherzustellen.